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5G: 1&1 Drillisch will National Roa­ming mit Telefónica

Sollte 1&1 Drillisch Frequenzen für ein neues 5G-Mobilfunknetz ersteigern, so setzt das Unternehmen auf National Roaming. Ein eigenes flächendeckendes Netz ist vorerst nicht machbar.
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Dommermuth will National Roaming Dommermuth will National Roaming
Foto: picture alliance/Boris Roessler/dpa
Die Auktion um die zu verge­benden neuen Mobil­funk­fre­quenzen ist in vollem Gange. Neben den drei bereits im Markt befind­li­chen Netz­be­trei­bern bietet auch 1&1 Dril­lisch eifrig mit. Sollte das Unter­nehmen tatsäch­lich einige der zur Vergabe anste­henden Frequenz­blöcke erstei­gern, so würde ein viertes deut­sches Mobil­funk­netz entstehen.

Wie aber soll das funk­tio­nieren? Neue Frequenzen für ein flächen­de­ckendes neues Mobil­funk­netz stehen erst 2026 zur Verfü­gung. Zudem zeigt sich auch bei den drei etablierten Betrei­bern, dass es gar nicht so einfach ist, eine neue Basis­sta­tion in Betrieb zu nehmen. Bestehende Stand­orte sind oft statisch oder hinsicht­lich der elek­tro­ma­gne­ti­schen Verträg­lich­keit ausreizt, neue Stand­orte zu bekommen ist einer­seits schwierig, ande­rer­seits aber vor allem auch lang­wierig. Wie das Online­ma­gazin inside-handy berichtet, hat United-Internet-Chef Ralph Dommer­muth nun in einer Tele­fon­kon­fe­renz durch­bli­cken lassen, wie er sich 1&1 Dril­lisch als Netz­be­treiber vorstellt. Bereits im Januar hatte Dommer­muth die Idee formu­liert, dass die 5G-Anbieter ihre Netze gemeinsam aufbauen, um Syner­gien zu nutzen. Nun erklärte er, nur mit National Roaming sehe er 5G als "große Chance" für sein Unter­nehmen.

1&1 Dril­lisch arbeitet bereits mit Telefónica zusammen

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Als Partner kommt dabei in erster Linie Telefónica in Frage, zumal es mit dem Münchner Konzern schon jetzt eine enge Zusam­men­ar­beit gibt. Der aktuell gültige Vertrag, dem zufolge 1&1 Dril­lisch Zugriff auf 30 Prozent der Netz­ka­pa­zi­täten von Telefónica hat, könne auch auf eine solche National-Roaming-Lösung über­tragen werden, meint Dommer­muth.

Der United-Internet-Chef zeigte sich opti­mis­tisch, mit Telefónica zu einer Über­ein­kunft zu kommen, sofern sein Unter­nehmen über­haupt 5G-Frequenzen erstei­gert. Um jeden Preis will der Konzern nämlich nicht vom Provider zum Netz­be­treiber aufsteigen. "Wenn die 5G-Frequenz­auk­tion zu teuer wird, bleibt alles wie es ist", so Dommer­muth.

Neben Telefónica arbeitet 1&1 Dril­lisch derzeit auch mit Voda­fone zusammen, um eigene Mobil­funk­ta­rife anbieten zu können. Dabei muss der Provider im Voda­fone-Netz aller­dings immer noch auf den LTE-Zugriff verzichten, während Kunden mit einem Vertrag im Telefónica-Netz auch schnelle Daten­über­tra­gungen über 4G möglich sind.

In einem Themen-Special haben wir darüber berichtet, wie ein Mobil­funk­netz funk­tio­niert.

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